In Aso wär‘ ich gern noch länger geblieben, was aber nicht ging, weil die Unterkunft ab jetzt ausgebucht ist. Also fahre ich entspannt mit dem Zug nach Oita, wo ich ein sehr günstiges Guesthouse gefunden habe, das etwas außerhalb von der Stadt liegt und einen Fahrservice vom Bahnhof zum Guesthouse hat.
Mein Host, der mich abholt, erkennt mich sofort, was als offensichtlicher Ausländer ziemlich leicht ist. Während der Autofahrt stelle ich fest, dass ich langsam mehr Japanisch verstehe und wir uns ein bisschen unterhalten können.
Das Guesthouse ist sehr klein, die Küche dafür aber ziemlich groß. Weil es keinen Supermarkt in der Nähe gibt, hab‘ ich mich schon in Aso mit Lebensmitteln für die 3 Tage hier in Oita eingedeckt. Will, ein 70 jähriger Amerikaner, der schon immer nach Japan wollte und sich jetzt den Wunsch mit seinem gesparten Geld erfüllt hat, ist ziemlich begeistert von meiner Budgetführung und Planung mit Lebensmitteln. Tatsächlich bin ich auch begeistert, dass ich, obwohl Japan sehr teuer ist, verhältnismäßig gut hinkomm‘ und Möglichkeiten finde, sparsam zu leben. So langsam hab‘ ich alle Varianten durch, die man mit Reis, Nudeln, Aubergine, Karotte und Kraut machen kann. Das sind die günstigsten Gemüse und Lebensmittelsachen, die es hier gibt und selbst die sind noch teuer.
Leider darf man in diesem Guesthouse von 10-16 Uhr nicht in den Räumlichkeiten sein. Hätte die Info vorhin irgendwo in der Anzeige gestanden, hätte ich eine andere Unterkunft ausgesucht. Leider ist es auch genau die Tage, die ich hier bin recht kalt und an 2 von 3 Tagen regnet es komplett durch.
Mein Plan für die Zeit in Oita war es, im Guesthouse zu sein, am Blog weiterzuschreiben und mögliche Aktivitäten für die nächsten Orte, an denen ich sein werde zu recherchieren. Der Plan geht so leider nicht auf wegen der 10-4-Regel. Also packe ich kurzerhand alle meine wenigen warmen Sachen und was ich sonst noch als Wetterschutz umfunktionieren kann, ein und gehe in den Park, der knapp 10 Minuten zu Fuß vom Guesthouse ist.




Das geniale an den Parks hier ist, dass es fast immer eine öffentliche Toilette gibt, die erstaunlich sauber sind und meistens eine überdachte Sitzmöglichkeit.
Hier mache ich es mir gemütlich mit Snacks, mummel mich schön ein und lese, bis ich wieder zurück ins Guesthouse kann und freue mich dort über eine heiße Dusche.