Meine Sim-Karte kaufe ich erst später in einem Laden, wo es nicht ganz so teuer wie am Flughafen ist. Deswegen muss der Weg von Flughafen zu Unterkunft ohne Internet funktionieren. Ich hab ein kleinbisschen Recherche im Vorfeld betrieben. In Japan gibt es neben der staatlichen Zuggesellschaft jede Menge private Linien. Und für fast jede Linie gibt es unterschiedlich schnelle Züge, alles zu unterschiedlichen Preisen und für einen Ausländer nicht wirklich nachvollziehbar. Außerdem gibt es für verschiedene Regionen in Japan Wertkarten, mit denen man Zug, Bus und U-Bahn fahren kann. Die Karten funktionieren Japanweit, nur nicht für den Transport von einer Region in die andere.

Ich finde es einfacher mir eine Wertkarte zu kaufen, die ich dann jedesmal an den Terminal halten kann und das Geld wird automatisch abgebucht, statt ein spezielles Ticket zu kaufen und dafür den richtigen Zug zu finden. Für die Fahrt zum Hostel finde ich den günstigsten Zug und nach knapp 1h Stunde Zugfahrt, ständigem Nase hochziehen (weil es in Japan äußerst unhöflich ist sich die Nase in der Öffentlichkeit zu putzen) komme ich bei meiner Haltestelle an. Direkt nebenan ist ein Convenient Store, wo ich mich mit Wasser und einem kleinen Mittagssnack eindecke, dann geht es weiter zum Hostel. Obwohl ich vor der Check-In-Zeit da bin, habe ich Glück und darf schon in mein Zimmer. Ein eigenes sehr kleines, einfaches traditionelles Zimmer, aber immerhin Platz für mich allein, wo es niemanden stört, wenn ich meine Nase putze und am Rumhusten bin.
Nach dem Tag am Flughafen und dem Transfer ist mein Handyakku ziemlich unten. Entspannt packe ich meinen Adapter aus und stelle fest, dass er leider nicht in die japanischen Steckdosen passt. Zwar kann man im Hostel einen ausleihen, aber ich werde ja noch länger in Japan sein. Da wäre ein passender Netzstecker sehr hilfreich. Nach meinem kleinen Mittagssnack mache ich mich also auf zum Elektrogeschäft, wo ich auch meine Sim-Karte kaufen möchte. Das Geschäft ist in einer Shoppingmall, der Weg dorthin knapp 10 Minuten. Als ich vor dem Gebäude ankomme, ist die erste große Herausforderung den Eingang und überhaupt den richtigen Eingang zu finden. Die Mall besteht nicht aus 1 sondern aus 5 Gebäuden, die teilweise miteinander verbunden sind oder von denen nur bestimmte Stockwerke erreicht werden können, wie ein Labyrinth. Wer baut sowas? Und das ohne Plan wie man zwischen den Gebäuden und Stockwerken hin und her kommt. Nach langem Suchen finde ich das richtige Gebäude mit dem Zugang zu dem Stockwerk, den ich gern haben möchte.

In der Mall ist totale Reizüberflutung. Japaner lieben alles, was süß, niedlich oder klein und irgendwie kindlich aussehend ist und Automaten.


Dementsprechend ist maximale Beschallung mit Automatenmusik, Blinklichtern, Spielzeug, Pink und Plüsch und vielen Menschen.

Im Elektrogeschäft kommt die nächste Herausforderung, es ist riesig und ich hab keine Ahnung wo die Sachen sind die ich suche. Also gehe ich auf einen Verkäufer zu und frage ihn auf Japanisch, ob er englisch spricht. Leider nein, also geht es mit einem sehr mühsamen Versuch weiter ihm auf Japanisch zu erklären und zu zeigen, dass mein Adapter nicht passt und ich einen anderen brauche und ich außerdem gern noch eine Touristen-Sim-Karte hätte. Nach ein bisschen hin und her versteht er, was ich möchte und nach etwa 5 Minuten stehe ich vor der Kasse mit passendem Adapter und Sim-Karte. Die Installation mache ich direkt im Laden, falls etwas nicht funktioniert. Laut Anleitung muss man mehrere Konfigurierungsschritte machen nachdem man die Karte eingelegt hat. Bei mir hat es allerdings schon sofort nach Einlegen der Karte funktioniert ohne irgendeinen zusätzlichen Schritt, danke IPhone. Insgesamt war meine Sim-Karte hier 30€ billiger als am Flughafen und den Adapter hab ich zum Preis der Hälfte einer Tagesmiete für einen Adapter aus dem Hostel gekauft.