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Wandern auf Mt. Aso

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Heut geht’s im Nationalpark, der größtenteils aus Wald, einem aktiven und jeder Menge inaktiven Vulkanen besteht, wandern. Nach einiger Recherche hab‘ ich mir eine Wanderroute ausgesucht, die sich verhältnismäßig sicher angehört hat, obwohl sie anspruchsvoller sein soll und auf einen inaktiven Vulkan führt. Direkt auf den aktiven Vulkan wollte ich nicht. Der Vulkan stößt permanent Rauch aus und hat eine Sperrzone um den Krater wegen der giftigen Gase. Je nach Gasmenge und Wind ist der Vulkan häufig tageweise sogar komplett gesperrt.

Nachdem ich mit dem Bus erst zum Hauptbahnhof gefahren bin, dort einen extra Busplan mit den Fahrzeiten für den Shuttle in den Nationalpark und wieder zurück bekommen habe, geht’s mit dem ersten Shuttlebus, der in den Park fährt, los.

Die meisten Touristen fahren mit dem Bus weiter zu einem Aussichtspunkt mit direktem Blick auf den Vulkan. Ich steig dagegen schon früher aus, schließlich will ich ja wandern und nicht alles hochkutschiert werden.

Entspannt mach ich mich auf meinen Wanderweg und genieße die kühle Morgenluft, die Nebelschwaden und die Ruhe, weil ich die Einzige auf dem Wanderweg bin. Bis es sehr laut in den Büschen neben mir raschelt und ich von einem nicht erkennbaren, aber großen Tier laut angeknurrt werde. Ab da war ich dann für ein paar Minuten nicht mehr so entspannt. Nachdem es das Tier bei Knurren belässt, laufe ich vorsichtig weiter und führe ab da laute Selbstgespräche oder singe, um etwaige andere wilde Tiere zu verschrecken.

Der Weg ist trotzdem schön und weil ich allein bin, kann ich so schnell oder langsam Laufen, wie es mir passt und Fotos und Pausen machen, wann immer ich möchte. Zwischendrin zieht der Nebel so stark zu, dass ich kaum 10 Meter weit sehen kann. Ein bisschen schade, als ich auf dem Berggipfel ankomme und statt einer weiten Aussicht nur Nebel und knackige 11 Grad mit viel Wind habe. Bisher war der Weg gut ausgeschildert, für das nächste Stück gibt es leider keine Markierungen und offiziellen Wege mehr und ich muss mich an Fußspuren und vermeintlich eingetrampelten Wegen orientieren, was mit dem starken Nebel gar nicht so leicht und teilweise auch etwas beängstigend ist, weil es zu beiden Seiten den Krater runtergeht.

 

Langsam klärt sich der Nebel und ich bekomme eine tolle Aussicht auf den Nationalpark, den aktiven Vulkan und das umliegende Tal. Insgesamt eine sehr schöne Strecke.

 

Nachdem ich genug gewandert habe, geht es wieder mit dem Shuttle zum Hauptbahnhof nach Aso und weil es mittlerweile schön sonnig geworden ist, spaziere ich die Stunde vom Hauptbahnhof zu meiner Unterkunft zurück.

Daheim angekommen genieße ich den Abend mit einer sehr heißen Dusche, leckerem Essen, Cola, Chips und einem Film. Sumie ist beeindruckt, dass ich allein wandern war und nachdem ich Katha von meinem Tier-anknurr-Erlebnis geschrieben habe, bekomme ich lauter liebe Textnachrichten von ihr. Außerdem sind Katha und Paul jetzt offiziell ein Paar, was ich schon habe kommen sehen.

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