Während wir in der Touristeninformation gewartet haben, sind wir mit einem älteren Mitarbeiter ins Gespräch gekommen. Freundlich und wie selbstverständlich lädt er uns ein, falls wir den Tag über noch nichts vorhaben, am Ende seiner Schicht auf 1 zurück zur Touristeninfo zu kommen, damit er uns seine Stadt zeigen kann. Nachdem wir ihm ausdrücklich gesagt haben, dass wir Low-Budget-Reisende sind, meint er nur: „Kein Problem, ich plane eine gute Route, aber esst noch nicht Mittag.“
Weil wir noch nichts anderes vorhaben, entscheiden wir uns sein Angebot anzunehmen. Um die Zeit bis 1 rumzubringen, schauen wir uns eine von den heißen Quellen in Beppu an und genießen ein heißes Fußbad in Heilquellen. Beppu ist für seine zig natürlichen heißen Quellen bekannt.






Pünktlich auf 1 sind wir zurück in der Touristeninfo und werden freudestrahlend von Eiji, unserem Japaner, begrüßt. Als erstes fährt er uns mit seinem Auto zu einem sehr coolen Sushi-Restaurant und lädt uns zum Essen ein. Bestellungen werden einfach über ein Tablett abgeschickt und kommen dann auf einem Fließband von der Küche direkt zum Tisch. Ziemlich cool und vor allem sehr lecker.


Nachdem wir so vollgefuttert sind, dass wir gerade noch laufen können, geht es mit dem Auto zum Supermarkt Süßkartoffeln und Eier kaufen, die wir später im heißen Dampf von den heißen Quellen garen. Scheinbar ist das sehr gesund und eins der Touristen-must-do’s in Beppu.
Nach dem Supermarkt geht’s Richtung Berge. Wir machen einen kurzen Stopp bei einem traditionellen Onsen-Badesalz-Herstell-Lager. Keine Ahnung, wie es korrekterweise heißt, jedenfalls erklärt uns Eiji, dass man durch eine spezielle Behandlung von den Lavasteinen und verschiedenen Gesteinsschichten einen Badezusatz erhält, der die gleichen gesunden und heilenden Inhaltsstoffe wie das Onsenwasser enthält. Anschließend geht es weiter zu einer ehemaligen Fernsehstation höher in den Bergen. Von hier können wir eine wunderbare Aussicht auf Beppu-Bay genießen und Eiji gibt uns einen kleinen geschichtlichen Input über die Entwicklung der Städte an der Bucht und der angrenzenden Berge. 2 der Berge sind inaktive Vulkane, einer ist noch teilweise aktiv.




Nachdem wir das Sushi mittlerweile ein bisschen verdaut haben, fahren wir zu einer befreundeten Familie von Eiji, die ihren privaten Familien-Onsen im Wald haben, außerdem ein eigenes Kraftwerk mit dem heißen Wasserdampf betreiben und für uns unser Gemüse dampfgaren, während wir den Onsen im Bambuswald anschauen und die Onsen-Etikette erklärt kriegen.
Nach dem kleinen Spaziergang ist das Gemüse fertig und während wir die Süßkartoffeln genießen, gibt uns Eiji noch mehr Einblicke in die japanische Kultur und beantwortet alle möglichen Fragen. Anschließend fährt uns Eiji nach Hause zu unsere Hostel, bedankt sich für den schönen Tag bei uns und fährt selbst nach Hause.
Wir sind jetzt zwar ziemlich müde, aber total begeistert und überrascht, dass wir einfach so eine ganz persönliche Tour bekommen haben und für alles eingeladen worden sind. Ein sehr genialer Tag. Den wir noch mit einem Spaziergang und ordentlichen Einkauf beim Supermarkt abschließen.