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Shintomi

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Wegen der zerstörten Bahnstrecke fahren die Züge etwas anders und es gibt ein bisschen Verspätung, was in Japan sehr ungewöhnlich ist. Ich bin einfach nur dankbar, dass die Strecke, die ich brauche, funktioniert, auch wenn es jetzt etwas länger dauert. Hauptsache ankommen.

In Shintomi hab‘ ich für ein paar Tage mein eigenes kleines Häuschen, was extrem cool ist und mich gleichzeitig überrascht. Als ich das Ding gebucht hatte, hatte ich die Anzeige so verstanden, dass es ein Zimmer in einem Haus ist. Wie sich jetzt zeigt, ist das Haus so klein, dass es nur aus Küche, einem kleinen Bad, einem ultrawinzigen WC (auf dem man sich akrobatisch verkünsteln muss, um es benutzen zu können und dabei die Tür nicht schließen kann, weil es sonst physisch unmöglich ist) und einem kleinen Zimmer, in dem das Bett, ein Stuhl und ein japanischer Tisch ist, besteht.

Sehr klein, sehr knuffig, traditionell und für mich mega luxuriös. Seitdem ich auf Reisen bin, ist das das erste Mal, dass ich ein wirkliches eigenes zu Hause komplett für mich habe. Auch wenn Ausflüge draußen nach wie vor nicht sicher und empfehlenswert sind, bin ich mit diesem kleinen Winzhäuschen sehr versöhnt.

Zum nächsten Supermarkt ist es entweder 1 Stunde laufen oder 1 Stunde Zugfahren für einen Weg. Weil ich mit Laufen flexibler bin, Geld spare und außerdem noch ein bisschen was von der Welt seh‘, stiefele ich fröhlich los und bin am Ende sehr glücklich über meinen vollgefüllten Kühlschrank. Das ist einfach ein Luxus in die Küche an den Schrank gehen zu können und was zu Essen rauszuholen. Und ich feier das ungemein.

Genauso feier ich es ungemein, dass ich Musik ohne Kopfhörer anhören und mitsingen kann, auf Lautsprecher telefonieren kann, meine Sachen nicht sofort aufräumen muss, mich ausbreiten kann, mir in der Küche und im Bad Zeit lassen kann und es still und dunkel ist, wenn ich das Licht ausmache und schlafen möchte.

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