Ich bin nach wie vor abartig begeistert von meinem Zimmer. Und es ist eine sehr spannende Erfahrung im Wohnheim zu leben. Das Heim ist in zig kleine Apartments mit jeweils 3 Zimmern und einem kleinen Bad eingeteilt. Die Gemeinschaftsküche für alle ist im Erdgeschoss des Hauses, wo jeder, der möchte und solange es Platz hat, in einem Regal ein paar private Lebensmittel lagern kann. Weil jeder seinen eigenen Kühlschrank im Zimmer hat, gibt’s keine Kühlmöglichkeit in der Gemeinschaftsküche. Ein bisschen ungewohnt und umständlich jedes Mal alle Zutaten aus meinem Zimmer im 5. Stock runter zur Küche zu schleppen, aber ich arrangier‘ mich schnell damit und finde ein gutes Organisiersystem für alle meine Sachen.
Mein Zimmer hat einen Minibalkon. Und weil mein Kühlschrank sehr klein und ich ein großer Gemüseliebhaber bin, kann ich alles, was nicht im Kühlschrank Platz hat, draußen auf meinem Balkon lagern. Praktisch, dass Winter ist. Das einzige, was ich wirklich gewöhnungsbedürftig find, ist die Kälte. Der Flur und das Bad in den Wohneinheiten sind unbeheizt und alle Flure zu den einzelnen Wohneinheiten, das Treppenhaus und der Weg zur Küche sind außerhalb des Gebäudes und somit abartig kalt, windig und, wenn es regnet, nass.






Japanische Häuser sind generell sehr hellhörig. Davon merke ich hier nichts. Eins der Zimmer in meinem Apartment steht leer und der Bewohner des anderen Zimmers ist in der Zeit, in der ich hier wohne, nur 3 Mal jeweils für 5 Minuten in seinem Zimmer und sonst nie Zuhause. Nicht mal nachts. Wie ich das rausgefunden habe? Klopapiertrick.
Insgesamt sind die Leute, die im Wohnheim leben sehr zurückhaltend und selten anzutreffen. Die einzigen Leute, die ich regelmäßig in der Küche treff‘, sind 5 Bangladeschi, die leider ziemlich laut und unfreundlich sind und wenig bis keine Rücksicht nehmen. Schade, ich hatte gehofft, hier mehr mit Leuten zu connecten, aber das ist etwas schwer, wenn man sie nicht trifft.
Ich lass mich davon nicht beeinflussen und hab eine sehr gute Zeit hier, mit viel Platz und Ruhe zum Lernen in meinem Zimmer und richtig gutem Essen von dem nicht nur ich, sondern alle in der Schule begeistert sind.





