Ich fahr zum ersten Mal mit einem richtig fancy Hightech-Zug. Zwar kein Shinkansen, aber trotzdem fancy und leider auch teuer. Der Fahrkartenautomat verkauft keine Tickets bis zu meiner gewünschten Haltestelle. Aber kein Problem, ich nehm‘ einfach das Ticket für die weitmöglichste Station auf der Strecke und kann im Zug kurz mit dem Schaffner reden und den Restpreis bis zu meinem Ziel zahlen. Leider fährt der Zug zu schnell für Fotos aus dem Fenster, aber die Aussicht ist genial auf Meer, Klippen, Berge und jeder Menge Wald.
In Hyuga muss ich 1 Stunde vom Bahnhof bis zu meinem Guesthouse laufen und obwohl Hyuga eine recht große Stadt ist, gibt es kaum öffentlichen Verkehr, zumindest nicht in den Stadtteil, den ich brauche. Weil ich noch jede Menge Zeit bis zu meinem Check-In habe und ich nicht 1 Stunde am Stück mit meinem Gepäck durch die Stadt, die am Meer und gleichzeitig zur Hälfte auf einem Berg liegt, laufen will, mach ich 2 Zwischenstopps in 2 verschiedenen Parks. In dem einen ess‘ ich ganz entspannt mein Vesper und lese und in dem anderen Park beobachte ich ein paar Jungs beim Baseball spielen und genieße das schöne Wetter.
Mein Host ist ein freundlicher, junger Mann, der leider nur Japanisch spricht. Aber mit google translate und meinen paar Grundkenntnissen kriegen wir trotzdem eine coole Unterhaltung hin beim gemeinsamen Abendessen. Für die Woche bin ich der einzige Gast, was ziemlich praktisch ist, weil das Guesthouse aus einem großen Raum besteht, in dem Küche, Esstisch, Wohnzimmer, Betten und Bad in einem ist. So kann ich mich ausbreiten und hab den gesamten Wohnbereich für mich, weil mein Host die meiste Zeit in seinem Zimmer im 1.Stock verbringt.


Weil der nächste Supermarkt 30 Minuten zu Fuß weg ist, darf ich das Fahrrad von meinem Host ausleihen. Fahrradfahren ist definitiv eins der Dinge, die ich von daheim vermisse.
Nach den letzten Wochen mit sehr viel Gemeinschaft und Aktivitäten genieße ich sehr wieder etwas runterfahren zu können und Zeit zu haben, die ganzen Begegnungen und Gespräche zu reflektieren und ein bisschen Bilanz zu ziehen nach mittlerweile nun 2 Reisemonaten.
Insgesamt bin ich echt zufrieden, auch wenn viele Sachen anders laufen oder eben nicht so laufen, wie ich mir das teilweise erhofft hatte.