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Die 1. Gemeinde in Chiang Mai

Weil ich sehr auf mein Geld achten muss, bin ich überall am Kucken, wo ich sinnvoll und effektiv sparen kann. Das Wasser aus den Leitungen ist in Thailand leider nicht zum Trinken geeignet. Zum Glück kann ich in meinem derzeitgen Hostel Wasser immer kostenlos in meine Flaschen nachfüllen, die ich dann überall mithinnehme. Meine andere einfache Sparmethode ist Laufen statt Fahren, zumindest, wenn es eine Strecke ist, die ich in weniger als 1 Stunde zu Fuß erreichen kann und wenn ich die Zeit dazu habe.

Also bin ich heut ca 40 Minuten zur Gemeinde gelaufen, die praktischerweise auf dem Weg zum Bahnhof liegt. Während meinem Spaziergang hab ich noch mehr Seitenstraßen und einheimisches Leben entdeckt. Die Gemeinde, die ich mir ausgesucht habe, ist international evangelisch mit dem Hinweis, dass Vielfalt willkommen ist. Außerdem war der Gottesdienst am Nachmittag, was mir zeitlich gut gepasst hat. Im Gegensatz zu der Gemeinde in Bangkok sind hier fast nur Westler und die Gemeinde ist mit ca 150 Leuten recht groß.

Was mich an dem Gottesdienst begeistert, ist Gebet. Ich hab bisher noch keinen Gottesdienst erlebt, in dem der Pastor so häufig gebetet hat, im Schnitt etwa alle 5 Minuten: bevor der Gottesdienst startet, nach der Begrüßung, vor, während und nach dem Lobpreis, vor und nach der Kollekte, nach jedem wichtigen Punkt in der Predigt und zum Abschluss des Gottesdienstes.

Nach dem Gottesdienst habe ich mit 2 Frauen connected. Ruth, die mit ihrer Familie ursprünglich als Missionare in China waren, dort aber ausreisen mussten und hier in Chiang Mai ein Programm aufbauen für andere Missionare, die aus China ausgewiesen werden und ich hab Agnes kennengelernt.

Agnes ist für einen Arbeitstermin nach Chiang Mai gekommen und ihre Kollegen haben sie mit in den Gottesdienst geschleppt. Nach ein bisschen Hin- und Hergerede, habe ich ihr von meinen Gedanken und Wünschen für meine Reise erzählt: die lokale Gemeindearbeit kennenlernen und nach Möglichkeit unterstützen und Beziehung bauen mit anderen Reisenden und wenn Offenheit da ist, Jesus in diese Beziehung mitreinbringen. Agnes war so begeistert von meiner Vision, der Entscheidung da auf Gott zu vertrauen und allein loszuziehen. Wir haben fast eine Stunde miteinander geredet und irgendwann meinte sie dann: „ich bin kein Christ, ich bin noch auf der Suche, aber bei dir merke ich so viel Freude, Leben und Wertschätzung für andere. Ich möchte mehr erfahren was auf deiner Reise passiert.“

Wow. Diese Stunde mit ihr zu reden war so ermutigend. Ich bin jedes Mal begeistert, wie Gott so unscheinbar kleine Situationen schenkt.

Hochmotiviert bin ich weiter zum Bahnhof gelaufen. Das Ticket war, trotz Sonntag 7 Uhr Abends, problemlos schnell gekauft bei einem netten jungen Mann, der richtig gut Englisch gesprochen hat. Eigentlich wollte ich mir für den Heimweg ein Songthaew gönnen. Tatsächlich ist aber Sonntags Abends nicht mehr viel los am Bahnhof. Der einzige Fahrer, der noch da war, hatte keine Lust mich zu fahren. Naja. Ich hab mich auf den Heimweg gemacht, mit dem Gedanken während dem Laufen ein anderes Songthaew zu finden. Da hatte ich leider keinen Erfolg. Kein einziges von den roten Taxis war zu der Zeit in dem Stadtgebiet unterwegs. Nachdem ich die Hälfte von der Strecke schon gelaufen war, bin ich zufällig auf einen kleinen Markt gestoßen und hab mich dann entschieden, den Rest vom Weg auch noch zu Laufen und die Atmosphäre auf dem Markt noch zu genießen. Heut bin ich definitiv viel gelaufen. Aber durch den Zeitinvest von 2 Stunden hab ich knapp 4 Euro gespart, war sportlich aktiv und habe spannende Seiten von der Stadt gesehen.

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