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Der Reisetag

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Heut steht ein langer Reisetag von Kyoto nach Beppu an. Als erstes geht’s mit dem Bus von unserer Unterkunft zum Hauptbahnhof in Kyoto. Weil unsere kleine Unterkunft ziemlich außerhalb von Kyoto liegt, ist unsere Bushaltestelle eine von den ersten und so finden wir glücklicherweise einen Sitzplatz für uns und unser ganzes Gepäck. Nach 1 Stunde Busfahrt schnell das Ticket am Bahnhof lösen, damit es auf den Expresszug reicht, der 1,5 Stunden bis Kobe braucht. In Kobe selbst müssen wir nochmal auf einen langsamen Bummelzug umsteigen, 4 Stationen fahren und dann geht’s zum Shuttlezug, der Kobe mit einer vorgelagerten Insel verbindet auf dem das Fährterminal ist.

Jetzt heißt es erstmal 4 Stunden Zeit totschlagen, bis das Fährterminal aufmacht. Dafür haben wir uns einen kleinen Park ausgesucht. Mit passender Lektüre, Snacks und reichlich Wasser lässt es sich hier gut aushalten.

Nach der langen Wartezeit müssen wir noch eine halbe Stunde laufen, bis wir am Terminal sind und als eine von den ersten in der Ticketwarteschlange stehen. Einer der Mitarbeiter begrüßt uns freundlich auf Englisch und spricht uns mit unseren Namen an. Wie es aussieht, sind wir die einzigen Europäer auf dem Schiff, deswegen konnte uns der gute Mann sofort zuordnen. Keine 2 Minuten dauert es und wir halten unsere Fährtickets stolz und glücklich in der Hand.

Nach nochmals 2 Stunden Warten im Terminalbereich geht es endlich auf die Fähre. Für unser Ticket haben wir die günstigste Kabine gebucht, die es gab: gemischte Holzklasse für insgesamt 8 Leute. Praktischerweise ist unsere Kabine direkt um die Ecke von Eingang, Klo und Aussichtsplattform, es gibt eine kostenlose Steckdose, was Luxus ist und alle anderen Kabinengäste sind ältere japanische Frauen, die sich ziemlich früh schon schlafen legen.

Weil wir schon den ganzen Tag unterwegs sind, alle Snacks aufgefuttert und der Hunger immer noch ziemlich groß ist, gönnen wir uns das Bordrestaurant, bei dem man für ein Mal zahlen ein ziemlich fettes Buffet mit lokalen Gerichten und eine breite Auswahl an Getränken hat.

Einige Sachen sehen nicht so ganz definierbar aus, trotzdem packe ich mir von allem, was nicht eindeutig Meeresfrüchte ist was drauf. Vor allem bei Salat und Gemüse langen wir ordentlich zu. Mit viel Gelächter und ein paar merkwürdigen Blicken von den anderen Mitreisenden lassen wir es uns schmecken.

Das meiste auf meinem Teller schmeckt richtig gut, nur ein undefinierbares Gemüse ist nicht lecker. Nach ungefähr 3 Stunden entspanntem Schlemmen mit ordentlich viel Cola gehen wir mit vollen Bäuchen und einer vom Buffet gefüllten Vesperbox zurück in unsere Kabine.

 

 

Die Kabinenfutons waren erstaunlich gemütlich und nach knapp 12 Stunden Fähre landen wir in Oita. Von hier geht’s nochmal ne Viertelstunde zu Fuß zum Bahnhof und von dort 1 Stunde mit dem Zug bis nach Beppu. Nach einer kurzen Frühstückspause geht’s eine halbe Stunde mit dem Bus durch die Stadt, dann nochmal eine Stunde Warten und nochmal 20 Minuten den Berg hochlaufen zu unserem Hostel, bei dem wir dankenswerterweise schon einchecken dürfen, obwohl es bis zu unserem offiziellen Check-in noch 6 Stunden hin wäre.

Nur gut, dass nicht jeder Reisetag so lang ist.

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