Von Unawatuna fahren wir gemeinsam mit dem Zug zu unserer letzten Unterkunft in Negombo. Ich fahr gern Zug: man hat genügend Platz für die Beine, kann laufen, es gibt keine zu crassen Kurven oder Geschüttel, dass mir schlecht wird und Züge fühlen sich für mich mehr vorhersehbar mit ihren Stopps an als Busse. Auf den Schienen kann er nur in eine Richtung fahren und wenn man auf den Fahrplan schaut, sieht man direkt, wo er hält und zu welchem Gleis man gehen soll. Jap, Zugfahren macht Spaß, und eigentlich wäre unsere Zugfahrt ziemlich lässig gewesen mit nur einem Umstieg an der Endstation und mehr als genügend Umsteigezeit für den Anschlusszug. Laut Plan wären es knapp 2,5 Stunden Reisezeit bis zu unserem Hostel.
Aber manchmal ist es auch langweilig, wenn alles nach Plan läuft. Wenn du also so wie wir ein bisschen Abenteuer und Nervenkitzel möchtest, ein bisschen raus aus der Comfortzone und Training in soft and social skills haben möchtest und du genügend Energie und Zeitpuffer hast, dann komm nach Sri Lanka und fahr Zug:
Wagons hochklettern, fahren ohne Türen, Massenwanderungen, finde den richtigen Zug, fliegendes Gepäck, erweiterte Fahrzeiten, Fuß-Transfer von Bahnhof A nach Bahnhof B, Schweißtherapie, ich packe meinen Rucksack und halte ihn sehr gut fest, kostenlose Muckibude, Geduldstraining, und und und.
Ich fahr trotzdem gern Zug, auch in Sri Lanka. Auch wenn es nicht nach Plan läuft und wir 6 Stunden unterwegs sind, wir in einem Wagon fahren wie Sardinen eingequetscht in der Dose, 2 mal ungeplant und sehr hastig den Zug wechseln müssen, uns durch Menschenmassen durchkämpfen und unser Gepäck 15 Minuten von einem Bahnhof zum anderen tragen, weil es Probleme auf den Gleisen gibt.
Ein bisschen Abenteuer gehört dazu und es ist schön, es gemeinsam zu erleben und zu meistern.