Unser Hostel ist eher ein Guesthouse und Toshi, der Host, superfreundlich und hilfsbereit. Toshi ist ein absoluter Manga/Anime und speziell Pokemon-Fan was überall im Guesthouse sichtbar wird. Mit uns sind noch Paul, ein Franzose, Noah, ein Deutscher und noch ein Amerikaner im Guesthouse. Mit Paul und Noah verstehen wir uns sehr gut und verbringen viel Zeit miteinander. Katha und ich möchten zu einer Schlucht fahren und nachdem Toshi erfahren hat, dass es mit den öffentlichen Verkehrsmitteln 4 Stunden für einen Weg braucht, mit dem Auto aber nur 30 Minuten, bietet er uns an hinzufahren und eine kleine Tagestour zu machen. Die 2 Jungs haben für den nächsten Tag auch noch nichts vor, also machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Es fühlt sich an wie ein kleiner Familienausflug.
Die Schlucht ist wunderschön und der Fluss perfekt zum Baden, allerdings abartig kalt. Nach dem kalten Wasser machen wir noch einen kleinen Spaziergang zu einer Hängebrücke. Anschließend geht’s zu einem Campingplatz am See an dem eine pinke Tür steht, die aus irgendeinem Anime ist, auf den Toshi total abfährt. Die anderen gönnen sich ein Eis, das so groß ist, dass Katha es nicht allein schafft, also krieg ich die Hälfte geschenkt.
Nach dem See fahren wir zu einem Sake-Shop und bekommen eine kleine Alkoholverköstigung. Außerdem kauft Toshi einen für die Region hochbekannten Sake, den es am nächsten Tag zum gemeinsamen Familien-Sushi-Abendessen geben soll.
Weil es auf dem Weg liegt und wir noch Zeit haben, fahren wir zu Toshis Lieblings-Onsen in den Bergen. Weil wir mit dem Auto unterwegs sind, können wir bis hoch zum Parkplatz fahren und müssen nur noch 15 Minuten den Berg hochlaufen. Vor knapp 12 Jahren hat es hier einen Mordfall gegeben, von dem überall noch Warn- und Verbotsschilder stehen. Nur gut, dass wir gemeinsam mit Toshi hergekommen sind, sonst hätten uns die Schilder wahrscheinlich abgeschreckt.
Der Onsen ist genial, kostenlos, angenehm warm, mit sehr schöner Aussicht und freundlichen Einheimischen, die uns Trauben und eine undefinierbare Frucht schenken, die aussieht wie eine Raupe, dafür aber sehr süß schmeckt. Der einzige Downfaktor ist, dass es ein gemischter Onsen ist und, üblich für Japans Onsen, nackt gebadet wird. Naja, einfach nicht so viel drüber nachdenken.
