Ich brauche sehr viel Zeit mich an alles zu gewöhnen. In meinem Hostel bin ich die einzige Weiße und sehr enttäuscht, weil die asiatischen Hostelgäste sehr für sich bleiben. Also bin ich die Tage wieder allein losgezogen und fühle aber mehr und mehr, dass ich hier ganz allein bin und der Reiselebensstil für mich noch ganz fremd ist und mir überhaupt nicht leicht fällt. Ich vermisse so ziemlich alles an zu Hause und ich bin ziemlich sensibel was ich in dem Maß von mir nicht kenne.
Umso mehr feier ich jeden kleinen Erfolg: Hostelaufenthalt verlängern, Stadt erkunden, Streetfood kaufen, Bus fahren, thailändische Toilettenreinigung benutzen. Ja, das sind kleine Sachen, aber ich brauch echt viel Zeit und da fühlt sich das kleine groß an.
Ein Highlight war der Sonntag. Am Mittag bin ich in die Gemeinde gelaufen und sofort wieder super herzlich empfangen worden. Der Gottesdienst hat so gut getan und genau in meine Gefühlswelt reingesprochen. Nach dem Gottesdienst bin ich zum Abendessen eingeladen worden und weil ich keine Pläne hatte und ja eh allein unterwegs bin, hab ich natürlich zugesagt. Wir sind fast mit allen jungen Erwachsenen, an die 30 Leute, zu einem Restaurant gelaufen und von der Gemeindeleitung zum Essen eingeladen worden. Wow. Mit fettem Essen, Getränk und sogar Dessert. Ich bin so reich gesegnet und die Gemeinschaft war genau das was ich gebraucht habe. Gegen 9 bin ich wieder mit dem Bus heimgefahren und war soweit emotional gestärkt, dass ich mich um meine Weiterreise kümmern möchte.
Raffe junge Frau! Sei gesegnet mit Schutz und vielen guten Begegnungen
Muss natürlich Taffe junge Frau heißen!!!